Blühflächenprojekte / Öffentliches Grün

Blühflächenprojekte

Im Jahre 2022 nahm die Gemeinde Sinzheim mit der Umwandlung der Grünfläche östlich der B3 am südlichen Ortseingang (siehe Fläche 6 auf der Karte) am Projekt „Blühender Naturpark“ des Naturparks Schwarzwald Mitte / Nord teil.

Die Fläche wurde nach einer intensiven Flächenvorbereitung Anfang April 2022 gemeinsam mit dem Naturpark eingesät. An dieser Aussaat beteiligten sich auch drei Sinzheimer Bildungseinrichtungen: der Kindergarten „Käferglück“ Vormberg, das Kinderhaus St. Vinzenz und die Grundschule Sinzheim. Nach einer Erklärung durch Lilli Wahli, die als Vertreterin des Projektes „Blühender Naturpark“ vor Ort war, säten die fleißigen Kinder mit Eimerchen voll mit einheimischem Saatgut die Fläche ein und legten den Grundstein für eine langjährige Blütenpracht.

Mithilfe mehrerer Schröpfschnitte und guter Pflege konnte sich die Fläche an der B3 in den vergangenen Jahren gut entwickeln.

Begleitet wurde das Projekt „Blühender Naturpark“ von der 1. Ausgabe der gemeindeeigenen Bürger-Mitmach-Aktion „Sinzheim blüht auf“ (siehe Reiter unten).

Sinzheim bewarb sich im Rahmen der zweiten Runde des NABU-Projektes „Natur nah dran“ für das Projektjahr 2022.

Von 2016 bis 2021 wurden in der ersten Staffel von „Natur nah dran“ 61 Kommunen mit Rat und Tat dabei unterstützt, die biologische Vielfalt im Siedlungsbereich zu fördern. Ziel des Projektes ist das Anlegen von naturnahen Blüh- bzw. Wildstaudenflächen in den Kommunen und so die Stärkung von Artenvielfalt und Schaffung von wichtigen Lebensräumen.

Unter den 54 Bewerbungen wurde Sinzheim von der Jury als eine von 15 Kommunen für das Programmjahr 2022 ausgewählt und konnte sich so einen der begehrten Plätze im Projekt sichern.

Nach Erstellung einer Detailplanung für die einzelnen Grünflächenmit Naturgartenplanerin Michaela Senk wurden die Flächen mit Unterstützung eines Galabau-Unternehmens für die Bepflanzung vorbereitet. Um optimale Voraus-setzungen für die Wildblumen und Wildstauden zu schaffen, wurde auf einigen Flächen auch ein Bodenaustausch mit schwerem Gerät durchgeführt. Dies war notwendig, da viele Wildpflanzen einen sehr mageren Boden benötigen, um wachsen zu können. Es muss betont werden, dass die Flächen nicht mit den Schottergärten verwechselt werden dürfen, die das Land verboten hat: Zwar kommt in einigen „Natur nah dran“-Flächen ebenfalls grobes Material, aber auch ein Feinanteil mit verschiedenen Korngrößen, ergänzt durch Grünschnittkompost zum Einsatz. So können Wildpflanzen und -stauden gedeihen, die in einem Schottergarten kaum eine Überlebenschance hätten.

Die Mitarbeiter des Bauhofs konnten mit dem entsprechenden Fachwissen der Schulungen des NABU die vorbereiteten Flächen in Eigenregie mit den vorgesehenen Pflanzen und Saatgütern bestücken.

Schon kurz nach Frühlingsbeginn waren auf den Flächen die ersten Blüten zu sehen. Und nach wenigen warmen Wochen konnten sich bereits prächtige Flächen entwickeln.

Trotz professioneller Umgestaltung mit teilweisem Bodenaustausch muss man dem Prozess Zeit geben, denn: „Naturnahe Umgestaltungen sind ein Marathon, kein Sprint.“ Es braucht mitunter sogar Jahre, bis der Zielzustand erreicht ist. Hier gilt das Motto „gut Ding will Weile haben“.

„Naturnahe Gartenausstellung“

In der Bergseestraße und im Tannenweg (Flächen 10 bis 11) wurden auf drei öffentlichen Grünflächen in sonniger Lage Musterflächen für naturnahe Gärten mit unterschiedlichen Substraten und Bepflanzungen angelegt. Mit der entsprechenden Pflege werden sich in den kommenden Monaten und Jahren prächtige und vor allem artenreiche Anschauungsobjekte entwickeln.

Die Gartenflächen im Tannenweg und der Bergseestraße dienen als Musterbeispiele für Bürgerinnen und Bürger, die ihren Garten artenreich umgestalten wollen. Ähnlich wie bei einer Gartenschau, können Sie sich zukünftig hier Ideen und Inspirationen holen.

Besuch der Umweltministerin und des NABU-Vorsitzenden am 5. September 2023

Umweltministerin Thekla Walker und der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle überzeugten sich bei einem Besuch am 5. September, dass sich der Einsatz von Mitarbeitenden der Kommune und Ehrenamtlichen gelohnt hat. Gemeinsam mit Bürgermeister Erik Ernst und dem Landtagsabgeordneten Tobias Wald MdL besichtigten sie die Flächen vor Ort und sprachen über die Widerstandsfähigkeit von Wild-pflanzen in Hitzesommern. Das Land Baden-Württemberg förderte die „Natur nah dran“-Maßnahmen mit 15.000 Euro, der NABU-Landesverband ist für die Projektorganisation zuständig.

Ministerin Walker zeigte sich angetan: „Hier sehen wir das Erfolgsrezept von ‚Natur nah dran‘: Die Mitarbeitenden mit Schulungen fit für das Gärtnern mit Wildblumen und -stauden zu machen, damit sie selbst weitere Flächen insektenfreundlich bepflanzen können. Die Begeisterung, mit der die Sinzheimerinnen und Sinzheimer das umsetzen, ist ansteckend – und motiviert bestimmt auch andere Kommunen, sich in diesem Herbst bei ‚Natur nah dran‘ zu bewerben.“

Seit der Teilnahme der Gemeinde am Projekt „Blühender Naturpark“ haben die Bürgerinnen und Bürger Jahr für Jahr die Möglichkeit, sich bei der Gemeinde Sinzheim kostenlos einheimisches Saatgut zu besorgen, Ihren heimischen Garten zum Blühen zu bringen und damit mehr Lebensraum für Insekten zu schaffen.

Sinzheim blüht auf - Dritte Auflage der Mitmach-Aktion steht in den Startlöchern!

Auch in diesem Jahr haben Sie die Möglichkeit, Ihren heimischen Garten zum Blühen zu bringen und damit mehr Lebensraum für Insekten zu schaffen: Wir starten die dritte Auflage unserer Mitmach-Aktion "Sinzheim blüht auf"!

Ab dem 25. März 2024 können Sie im Foyer des Rathauses die beliebten Saatmischungen "Bunte Aussaat - für blühende Vielfalt" abholen und zuhause Ihre eigene Blühwiese anlegen.

Die Aussaat sollte idealerweise zwischen Anfang April und Mitte Mai erfolgen.

Sie sollten zeitnah schon mit der Vorbereitung der Fläche beginnen. Ihr Ziel: Ein feinkrümeliges und unkrautfreies Saatbeet. Entfernen Sie zunächst Wurzelunkräuter wie zum Beispiel Ampfer. Ist die Fläche nicht zu groß, können Sie den Boden ganz einfach mit einem Spaten auflockern. Mit der Harke kümmern Sie sich anschließend um den Feinschliff. Bei größeren Flächen lohnt sich der Einsatz entsprechender Maschinen, zum Beispiel einer Fräse. Nun darf sich der Boden rund drei bis vier Wochen lang erholen. Aufkeimende Beikräuter entfernen Sie in dieser Zeit oberflächlich per Hand.

Auf dem Sinzheimer Frühjahrsmarkt am Sonntag, den 14. April 2024 werden am Vinzenz-Park ebenfalls die gebietsheimischen Saatmischungen verteilt.

Die Anleitung In 7 Schritten zur Wildblumenwiese des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord gibt nützliche Tipps für Ihre Blühwiese.

Was blüht denn da?

Hier sehen Sie, welche Pflanzen sich in den Saatmischungen „Bunte Aussaat“ befinden. Alle Pflanzen im Überblick als Download